Die Gründung
Am 15.5.1920 wurde die Burschenschaft Bayuvaria als Technisch Wissenschaftliche Verbindung am damaligen Technikum Konstanz gegründet. Gründer waren:
Karl Buchta
Alois Dörfler
Leo Berner
Als Angehörige der Kriegs und Nachkriegsgeneration in einer Zeit, als Deutschland politisch zerrissen war und unsere Wirtschaft am Boden lag, betrachteten es diese Studenten als Verpflichtung, die geistigen und ideellen Werte aus einer in die Brüche gegangenen Tradition, zur Grundlage ihres farbenstudentischen Handelns und Wirkens zu machen.
Die aus Bayern stammenden Gründer hatten sich das Ziel gesetzt, im Rahmen einer Vereinigung mit landsmannschaftlichem Charakter die Freundschaft zu pflegen.
Anlässlich des 4. Stiftungsfest an Pfingsten 1924 wurde unser noch heute vorhandenes Banner geweiht und die Korporation in
Burschenschaft Bayuvaria
umbenannt und den Mitgliedern die Aufgabe gestellt, Erziehungsarbeit auf der Basis der Ideale „Ehre, Freiheit, Vaterland“ zu leisten.
Im gleichen Jahre wurde die Burschenschaft Bayuvaria dem „Karthäuser Kartellverband“ angegliedert, der sich über ganz Süddeutschland erstreckte und seine Verbandstage in Nördlingen abhielt.
Pauken und Fechten
Bereits im Jahre 1922 wurde der Pauk- und Fechtbetrieb aufgenommen. Mit 5 Konstanzer Verbindungen und mit den Verbandskorporationen des Karthäuser Kartells bestand bis zum Verbot aller studentischen Verbindungen im Dritten Reich ein gut funktionierendes Paukverhältnis. Im Jahre 1966 wurde die letzte Mensur geschlagen. Heute ist das Fechten und Pauken bei der Burschenschaft Bayuvaria frei gestellt. Seit dem Jahre 2014 haben wir wieder einen funktionsfähigen Paukbetrieb und im Jahre 2015 wurden wieder Mensuren gefochten.
Die Schwesterverbindungen
STV Titania Turicensis an der ETH Zürich
1935 zum 15. Stiftungsfest wurde das Schwesterverhältnis der beiden Verbindungen offiziell besiegelt. Der damalige Erstchargierte J.Reicherter v/o Pilot unterzeichnete die Urkunde. Der AHV und die Aktivitas unserer Schwesterverbindungen unterstützten uns nach dem 2. Weltkrieg tatkräftig dabei, den zerschlagenen Bund der Bayuvaren wieder neu aufzubauen.
Im Sommer 1935 waren nämlich auf Anweisung des Reichsjugendführers von Schirach alle Korporationen aufgelöst und in den NS-Studentenbund zwangsintegriert worden.
TWV Helvetia zu Kreuzlingen
Seit dem 8. November 1975 besteht auch ein Schwesterverhältnis mit der ebenfalls 1920 gegründeten TWV Helvetia.
Als Verbindung an der Fachhochschule Konstanz gehört die TWV Helvetia ebenfalls dem Ortskonvent an.
Der Neuanfang
Bereits in den Jahren 1948/49 versuchten verschiedene Bundesbrüder untereinander wieder Kontakt aufzunehmen und es gelang durch persönlichen Einsatz einer wenigen, den Grossteil unserer Bundesbrüder ausfindig zu machen. Dies war die Vorsussetzung für den Wiederaufbau unseres Bundes. Im Jahre 1954 wurde die Aktivitas neu konstituiert und an Pfingsten 1955 das 35. Stiftungsfest als 1. Stiftungsfest nach dem Kriege gefeiert.
Wiedergründer waren unsere Ehrenburschen:
Fritz Schuler v/o Bacchus
Otto Weber v/o Brutus
Klaus Henseler v/o Bummel
Die angeschlossenen Verbände
Anlässlich des 44. Stiftungsfestes wurden der Burschenschaft Bayuvaria die AH-Verbände der „Technisch Wissenschaftlichen Verbindung Teutonia“, Ilmenau und der Landsmannschaft „SUEVO-BORUSSIA“, Konstanz angeschlossen.
Die Technisch Wissenschaftliche Verbindung Teutonia
wurde 1921 in Bad Sulza gegründet und war eine schlagende Verbindung. Durch die Teilung Deutschlands, als Folge des 2. Weltkrieges, erfolgte die Auflösung der Verbindung. Ab 1958 gab es wieder regelmässige Bundestreffen der AHAH. Durch das Fehlen einer Aktivitas entschloss man sich zum Anschluss an eine andere Korporation. Im Rahmen unseres 55. Stiftungsfestes wurde uns das Banner der „Teutonen“ übergeben und seither bei jedem Stiftungsfest mitgeführt.
Die Landsmannschaft SUEVO-BORUSSIA
wurde im Jahre 1925 in Konstanz gegründet. Unter politischem Druck erfolgte die Selbstauflösung im Jahre 1935. Im Jahre 1951 fanden sich erstmalig wieder SUEVO-BORUSSEN zusammen. Mangels einer eigenen Aktivitas wurden Kontakte zur Bayuvaria aufgenommen und anschliessend erfolgte die Integration in den AH-Verband der Burschenschaft Bayuvaria.
Die eigene Konstante
Eine der wichtigsten Entscheidungen der letzten Jahre wurde 1994 getroffen. Im St. Johann zu Konstanz, im ältesten Stadtteil, der Niederburg, wurde eine eigene Konstante erworben, die am 31.3.1995 der Burschenschaft Bayuvaria übergeben und am 75. Stiftungsfest offiziell eingeweiht wurde.